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Hyperautomation und die richtigen Talente - die Erfolgsformel für den CFO der Zukunft

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Hartmut Wagner

24-02-2023 5 min read

Ein neues Jahr ist normalerweise ein Grund zum Feiern, doch zu Beginn des Jahres 2023 scheinen die Aussichten eher düster zu sein. Der IWF erklärte kürzlich, dass das Jahr 2023 "härter werden wird als das Jahr zuvor", denn es wird allgemein erwartet, dass eine Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums eine Rezession für gut ein Drittel der Weltwirtschaft bedeuten könnte. Die Unternehmensberatung EY geht davon aus, dass die Rezession im Vereinigten Königreich doppelt so schlimm ausfallen könnte wie bisher angenommen. Auch wenn sich die Stimmung in den USA etwas beruhigt hat, scheint ein Abschwung immer noch wahrscheinlich.

Die Gründe für diesen Pessimismus liegen auf der Hand. Während sich die Welt gerade erst von der Pandemie erholt, steigt die Inflation in ungekannte Höhen und der andauernde Krieg in der Ukraine sorgt für geopolitische Spannungen und anhaltende Unterbrechungen der Lieferketten.. Das wirtschaftliche Umfeld ist komplexer und anspruchsvoller als während der globalen Finanzkrise 2008, und es wird für CFOs schwierig werden, die vor ihnen liegenden wirtschaftlichen Unsicherheiten erfolgreich zu meistern.

Was ist die Lösung? Für viele Unternehmen liegt ein Teil der Antwort darin, in neueste Technologien zu investieren und die Automatisierung ihrer Finanzprozesse voranzutreiben.

 

CFOs und die Digitalisierung

Technologien sind entscheidend für die Entwicklung von Potenzialen. Um die bevorstehenden wirtschaftlichen Unwägbarkeiten zu überstehen und auf der anderen Seite weiter zu wachsen, sind kontinuierliche Investitionen in moderne Technologien - insbesondere im gesamten Zyklus der Finanzprozesse - von entscheidender Bedeutung. Und gerade CFOs spielen eine entscheidende Rolle bei der digitalen Transformation der Finanzfunktionen.

Einem Bericht von Gartner zufolge ist jedoch weniger als ein Drittel der CFOs davon überzeugt, dass die derzeit eingesetzten Technologien mit ihren Anforderungen Schritt halten können, um den künftigen Geschäftserfolg zu sichern. Wie können sie also die Digitalisierung der Finanzprozesse beschleunigen und die Automatisierung für ihr Unternehmen vorantreiben?

 

Hyperautomation von Finanzprozessen

Unser tägliches Leben ist von sich wiederholenden Aufgaben geprägt. Die Finanzprozesse in Unternehmen bilden da keine Ausnahme. Alltägliche und arbeitsintensive Aufgaben wie die Eingabe von Rechnungen und die Erfassung von Zahlungsvorgängen schreien nach Automatisierung.

Künstliche Intelligenz (KI) und robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA) verändern das Finanzwesen durch Hyperautomation (auf Deutsch: Hyperautomatisierung). Durch die Automatisierung und Rationalisierung sich wiederholender, umfangreicher und manueller Geschäftsprozesse erhöhen KI und RPA die Effizienz, vermeiden kostspielige Fehler und bieten eine Vielzahl weiterer Vorteile. Hyperautomation kann wertvolle Erkenntnisse liefern, z. B. für das Forderungsmanagement. Zudem verschafft es Ihrem Team Zeit, sich auf die strategischen Entscheidungen zu konzentrieren, um Wachstum und Innovation zu fördern. Beides trägt dazu bei, ein Unternehmen durch turbulente und wirtschaftlich unsichere Zeiten zu führen.

 

Künstliche Intelligenz: Der Schlüssel zu 360˚ Cash Visibility

Alle reden über die Auswirkungen von KI und die Folgen für Arbeitsplätze sowie die Art und Weise, wie wir zukünftig arbeiten. Für das Treasury und Finanzwesen werden die Auswirkungen tiefgreifend sein. Doch statt KI als Bedrohung zu sehen, sollten CFOs sie als Chance begreifen.

Wir haben bereits über das komplizierte globale Wirtschaftsumfeld gesprochen. Unter diesen schwierigen Bedingungen ist ein Echtzeit-Überblick über das Working Capital und die Finanzzahlen der Schlüssel zum Erfolg. Bessere und genauere Prognosen ermöglichen es Ihnen, flexibler zu sein und die richtigen Entscheidungen früher zu treffen.

In der Realität fehlt es jedoch vielen Unternehmen noch an Echtzeit-Daten. Zu viele CFOs ziehen ihre Bilanzen immer noch aus Kontoauszügen und Monats-, Quartals- oder Jahreszahlen, bevor sie die Daten manuell in Tabellenkalkulationen konsolidieren (die große Datenmengen nur schwer bewältigen können). Dies ist nicht nur zeitaufwändig, sondern erschwert es auch, potenzielle Risiken zu erkennen oder genaue Prognosen in Echtzeit zu berechnen. Hier können Sie KI als Teil einer umfassenden Strategie zur Hyperautomation der Prozessezu Ihrem Vorteil nutzen.

Durch die Analyse von Daten aus mehreren Systemen in nahezu Echtzeit liefert KI einen klaren 360˚-Überblick der aktuellen und künftigen Cashbestände und -flows. Mit diesen Daten können Sie potenzielle Cashflow-Probleme vorhersehen. Darüber hinaus können Sie Trends schnell und präzise erkennen und so fundierte strategische Investitionen und Entscheidungen treffen. Daten sind ein wichtiger Teil Ihrer Arbeit und die Implementierung von modernen Technologielösungen sollte sich als eine natürliche Entwicklung in Ihr Arbeitsleben einfügen.

 

Talente finden und motivieren

Die digitale Transformation der der Finanzprozesse hat für CFOs derzeit höchste Priorität. Doch um die Chancen zu nutzen, die die Hyperautomation verspricht, müssen die richtigen Mitarbeiter mit den richtigen Fähigkeiten an Bord sein. Menschen sind der Schlüssel einer erfolgreichen Transformation. Leider stehen auch Finanzabteilungen vor dem gleichen Problem wie viele andere Bereiche auch: einem Mangel an Talenten und geeigneten Kandidaten. CFOs benennen die Einstellung und Bindung von Mitarbeitern als die schwierigste Aufgabe, die ihnen in den nächsten 12 Monaten bevorsteht.

Seitdem der Großteil der Länder die Pandemie überstanden haben, sind zwei scheinbar gegensätzliche Strömungen in der Arbeitswelt entstanden.

Die “große Resignation”, die 2021 begann, setzte sich 2022 fort und wurde durch die "stille Kündigung" verschärft, bei der Arbeitnehmer gerade noch genug tun, um nicht entlassen zu werden. Dies hat enorme Auswirkungen auf die Produktivität der Unternehmen.

Und erst kürzlich kündigte Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, an, dass sie 12.000 Stellen abbaut. Desweiteren plant Microsoft 10.000 Stellen zu streichen und Spotify 6 % seiner Belegschaft zu entlassen. Insgesamt gab seit 2022 weltweit mehr als 193.000 Entlassungen bei Tech-Unternehmen.

Diese beiden Trends könnten den Eindruck erwecken, dass es auf dem Markt ein Überangebot an gut ausgebildeten Fachkräften gibt. Der Arbeitsmarkt nach der Pandemie stellt jedoch eine Herausforderung für Unternehmen dar.

Die Suche nach den richtigen Talenten, d. h. nach Mitarbeitern mit den erforderlichen digitalen Fähigkeiten, und die Bindung von diesen Mitarbeitern ist eine der größten Herausforderungen für Finanzverantwortliche. Um diese erfolgreich zu meistern, müssen CFOs ihre Einstellungsstrategie anpassen und sicherzustellen, dass kritische Positionen priorisiert werden. Zudem sollten sie interne Talente identifizieren und mit entsprechenden Schulungen rechtzeitig weiterqualifizieren.

Aber wie können Sie “stilles Kündigen” verhindern und die Arbeitsmoral Ihrer Mitarbeiter verbessern? Durch die Automatisierung von eintönigen Routineaufgaben können Sie Ihren Mitarbeiter mehr Zeit für spannendere, anspruchsvollere Aufgaben verschaffen. Indem Sie KI und RPA einsetzen, um sich wiederholende und zeitaufwändige Prozesse zu übernehmen, können Sie Ihre Mitarbeiter dort einsetzen, wo Sie sie am meisten benötigen und wo sie einen echten Beitrag zur Wertschöpfung leisten können.

 

Auf das Unerwartete vorbereiten

CFOs sehen sich im Jahr 2023 mit einer Vielzahl von Risiken konfrontiert. Die erfolgreiche Einbindung neuer Technologien wie KI und RPA zur Hyperautomation ihrer Finanzprozesse wird entscheidend sein, um Risiken zu erkennen und das Wachstum voranzutreiben. Ohne die richtigen digitalen Fähigkeiten innerhalb der Finanzteams wird es jedoch unmöglich sein, diese Ziele zu erreichen. Talent und Technologie stehen im Mittelpunkt dieser Erfolgsgeschichte.

Glücklicherweise haben viele CFOs die Botschaft verstanden. Laut einer Gartner-Umfrage unter CEOs und CFOs aus dem Jahr 2022 haben Investitionen in Talent und Technologie Vorrang vor Investitionen in Fusionen und Übernahmen.

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